26. Oktober 2016: Feierliche Eröffnung der GlobalConnect – Forum für Export und Internationalisierung im ICS – Internationales Congresscenter Stuttgart (Moderation: Kathrin Adamski)

Die Eröffnungsrede sprach Katrin Schütz, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Sie begrüßte vor allem die Ehrengäste und Delegationsteilnehmer aus China. Besonders hob sie die Wichtigkeit von Globalisierung, Internationalisierung und Export vor allem für Industrie in Baden-Württemberg hervor und wünschte allen Teilnehmern und Besuchern gute Kontakte zur Anbahnung von Geschäften.

Das anschließende Grußwort sprach Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Sie lobte das wirtschaftliche Potenzial in Baden-Württemberg und mahnte, die Chance zu nutzen der immer größer werdenden Freihandelszonen (insbesondere CETA, TTIP). Die derzeit schwierigen Märkte in Russland und China seien auch im Mittelstand zu spüren und auch nach dem Brexit sei abzuwarten, wie die Entwicklung der Geschäfte zukünftig sein werde.

Es folgten zwei Keynote-Sprecher:

Jörg Wuttke (Präsident der Europäische Handelskammer in Peking sowie Vizepräsident und Chefrepräsentant der BASF in China) sprach zum „The New Normal, oder was ist noch normal in China?“.

Das 2-stellige Wachstum (Old Normal) sei vorbei. Während seiner Zeit in China habe er viele Empfehlungen für die chinesische Regierung erarbeitet, die dort auch gehört werden. Allerdings sei damit die Umsetzung noch lang nicht gegeben.

Die neueste Veröffentlichung dies bzgl. ist „European Business in China Position Paper 2016/2017“.

Hauptproblem der chinesischen Wirtschaft seien die Überkapazitäten; viele interessante Downloads finden Sie kostenfrei auf der Homepage der Europäischen Handelskammer.

Die wesentlichste Aussage von Jörg Wuttke war, dass man China ist als Kontinent sehen muss und die Provinzen als Staaten. Im Norden herrsche derzeit Rezession und im Süden mehr oder weniger Wachstum. Die Stimmung in deutschen Großunternehmen, die Niederlassungen in China haben, sei eher schlecht und bei KMU eher optimistisch.

Herr Wuttke führt weiter aus, dass die Reziprozität wieder in Anwendung kommen werde. Im internationalen Handelsrecht beziehe sich dieser Grundsatz auf die Gleichwertigkeit gegenseitig gewährter Handelsvorteile. Mit Gründung der WTO und ihrer Vorgängerorganisation geriet das Prinzip der Reziprozität immer mehr in den Hintergrund.

Die zweite Keynote sprach Dr. Marc Beise, Leiter der Wirtschaftsredaktion der Süddeutschen Zeitung: „TTIP-CETA-TPP: Hat der internationale Handel noch eine Chance?“

Er ging darauf ein, dass die Namen der Freihandelsabkommen zur Kampfansage geworden seien und woran dies lege. Zu früheren Zeiten seien die Widerstände gegen Freihandelsabkommen eher eine „linke“ Einstellung gewesen, heute jedoch sei diese Widerstandsbewegung in „der Mitte“ der Gesellschaft angekommen. Selbst in den Geschäftsführungsebenen komme es immer häufiger zu kritischen Hinterfragungen. Die Hauptgründe für diese Entwicklung legen vor allem darin, dass heute viele Menschen mitentscheiden möchten und sich nicht mehr bevormunden lassen. Außerdem sei das Vertrauen in Politik, Finanzkapital und den Willen der Wirtschaft erschüttert, womit sie auch Recht hätten, denn die Bankenkrise 2006/2007 bestätige dieses Misstrauen.

Letztendlich stellte Dr. Marc Beise die These in den Raum, dass zukünftig die Entscheidungen auf EU-Ebene langsamer und schrittweise durchgesetzt werden und die wichtigsten Entscheidungen für die EU in Berlin getroffen würden. Dies untermauerte er damit, dass bspw. Barak Obama seine letzte Auslandsreise während seiner Amtszeit nach Deutschland/Berlin machen werde und auch andere Global-Player dies nutzen würden, um nach Berlin zu reisen.

 

Am Abend des 26. Oktober verlieh Frau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg zum fünften Mal den GlobalConnect Award.

Die Preise in den Kategorien „Newcomer“, „Hidden Champion“, „Global Player“ sowie der Publikumspreis würdigen herausragende unternehmerische Leistungen im Auslandsgeschäft. Unter der Moderation der in Stuttgart gebürtigen Schauspielerin Natalia Wörner wurden folgende Preisträger gekürt:

  • „Newcomer“: KristallTurm GmbH & Co. KG
  • „Hidden Champion“: MetallArt Metallbau Schmid GmbH
  • “Global Player”: SICK AG
  • Publikumspreis: RMA Kehl GmbH & Co. KG

Beim anschließenden Empfang konnten viele neue Kontakte geknüpft werden. Für PU nahm an diesem Tag Ingrid Müller an beiden Veranstaltungen teil.

Video zur GlobalConnect 2016 (Quelle: IHK Region Stuttgart)