Zusammenarbeit mit den Partnerprovinzen Jiangsu und Liaoning intensiviert
Bekanntlich unterhält Baden-Württemberg seit mehr als 30 Jahren partnerschaftliche Beziehungen zu den beiden Provinzen Jiangsu und Liaoning im Nordosten der Volksrepublik China. Im Rahmen von jährlich stattfindenden Sitzungen sogenannter Gemischter Arbeitsgruppen, in denen der LVI (und damit auch PU) durch Wolfgang Wolf vertreten ist, werden jeweils konkrete Projekte verabredet. Eine Delegation unter Leitung von Wirtschafts-Staatssekretärin Katrin Schütz nahm in der Zeit vom 10. bis 13. August die Gelegenheit wahr, anlässlich des Umzugs der Baden-Württemberg International Nanjing Ltd. und der Repräsentanz des Landes Baden-Württemberg die nächsten Schritte der Zusammenarbeit mit den beiden Partnerprovinzen zu verabreden, auf einem „Baden-Württemberg-Tag“ die Herausforderungen der Digitalisierung darzustellen, den KIT-„Ableger“ in Sozhou zu besuchen und sich mit in China ansässigen baden-württembergischen Unternehmen auszutauschen.
Zunächst trafen sich am 10. August die Mitglieder der Gemischten Arbeitsgruppe (GA) Jiangsu – Baden-Württemberg unter Leitung von Staatssekretärin Katrin Schütz und ihres chinesischen Counterparts, Jianjun Zhao (stv. Direktor der Entwicklungs- und Reformkommission), zogen ein Zwischen-Resümee über die auf der letzten Sitzung verabredeten Vorhaben und besprachen die Eckpunkte für die im kommenden Jahr in Jiangsu stattfindende nächste GA-Sitzung. Im Mittelpunkt stehen sollen wiederum die Wirtschafts- und Technologiethemen rund um Industrie 4.0 und Digitalisierung, Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf den Gebieten Umweltschutz und Energie-Effizienz, in Bildungsfragen und im Hinblick auf eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen beider Seiten. Von der baden-württembergischen Delegation positiv aufgenommen wurde die in der darauffolgenden Sitzung auch von den Partnern aus der Provinz Liaoning bestätigte Absicht, dass unsere beiden Partner-Provinzen künftig eng miteinander kooperieren wollen.
Die Liaoning-Delegation stellte unter Leitung der Generaldirektorin des Büros für Wirtschafts-Kooperationen, Yiying Zhou, fest, dass für deren Provinz die Zusammenarbeit mit Baden-Württemberg oberste Priorität habe. Für die im kommenden Jahr stattfindende 24. Sitzung der GA Liaoning – Baden-Württemberg wurden die Themen Hightech / Maschinenbau, neue Materialien, Mobilität, Urbanität, berufliche Bildung, Schutz des geistigen Eigentums sowie – auf Vorschlag von Wolfgang Wolf – eine Fortsetzung der bereits lange währenden Zusammenarbeit auf den Gebieten Umweltschutz (u. a. Umweltmanagement-Systeme) und Energie / Energie-Effizienz festgelegt. Dazu sollen in den nächsten Monaten von beiden Seiten ebenso Vorschläge erarbeitet werden, wie zu einer möglichen Verbesserung von FuE-Kooperationen.
Im Rahmen eines „Baden-Württemberg-Tages“ fand dann am 11. August die feierliche Einweihung der vom bw-i-Büro Nanjing neu bezogenen Räumlichkeiten – die gleichermaßen sowohl die Repräsentanz des Landes Baden-Württemberg in China als auch Sitz des von bw-i betreuten Pools baden-württembergischer Unternehmen, die sich in den chinesischen Markt hineinbewegen wollen, darstellt – im International Expo Convention Center (in der Nachbarschaft der Messe Stuttgart) in Nanjing statt. Nach Begrüßungsworten von Tobias Off (Geschäftsführer der bw-i Nanjing Ltd. und Repräsentant des Landes Baden Württemberg) und Dr. Kai Schmidt-Eisenlohr (bw-i-Geschäftsführer) folgten Ansprachen der politischen Vertreter – Staatssekretärin Katrin Schütz, stv. Direktor Jianjun Zhao und Direktorin Yiying Zhou. Die Staatssekretärin ging unter der Überschrift „Baden-Württemberg und China – a perfect match“ auf die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den chinesischen Partnerregionen und Baden-Württemberg ein, bevor Prof. Dr. Wilhelm Bauer (Technologiebeauftragter des Landes Baden-Württemberg und Leiter des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation – IAO) den Festvortrag „Die Herausforderungen der Digitalisierung“ hielt.
Um das Thema „Industrie 4.0“ ging es dann am 12. August beim Besuch des Global Advanced Manufacturing Institute (GAMI), mit dem die KIT China Branch bereits seit 2006 in Suzhou vertreten ist. Das Institut vertieft mit seinen 230 Mitarbeitern das Verständnis globaler Produktionsstrukturen und entwickelt – angepasst an die lokalen Rahmenbedingungen – neue Produktionsnetzwerke für Industrieunternehmen. Ein wichtiger Baustein dabei ist nach den Worten des GAMi-Leiters Tobias Arndt das Thema Weiterbildung, Training und Coaching. 2015 hat dann die KIT China Branch ihre Präsenz erweitert und das GAMI um ein Demonstrations- und Innovationszentrum erweitert, das Unternehmen, die in der Volksrepublik China produzieren, auf die länderspezifischen Anforderungen an Industrie 4.0 vorbereiten soll.
Firmenbesuche bei Bosch – BSH Household Appliances Ltd. und bei Willi Elbe Steering Systems – ein Automobil-Zuliefer-Unternehmen, das den Sprung aus dem bw-i-Firmenpool in den chinesischen Markt bisher sehr gut bewältigt hat – rundeten die Kurzvisite der baden-württembergischen Delegation ab.