ThinkTank – Industrielle Ressourcenstrategien
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg hatte am 20. Februar eingeladen zur feierlichen Eröffnung des „ThinkTank – Industrielle Ressourcenstrategien“ in den neuen Präsidiumstrakt auf dem KIT-Campus Süd in Karlsruhe, an der für PU Ingrid Müller teilgenommen hatte.
In seiner Eröffnungsrede sprach KIT-Präsident Prof. Dr. Holger Hanselka seinen Dank gegenüber Franz Untersteller MdL (Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft) darüber aus, dass sein Institut gewählt wurde, um als Pool von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik für die Ressourcenstrategieentwicklung des Landes Baden-Württemberg fungieren zu dürfen.
In seiner anschließenden Festrede stellte Minister Franz Untersteller MdL fest, dass er in seiner Funktion immer häufiger auf die Problematik der Steigerung der Energiekosten angesprochen werde. Dabei seien die Steigerungsraten von weniger als 5% gegenüber denen bei Rohstoffen, die sich über 40% bewegten, um ein Vielfaches geringer. Es sei an der Zeit, sich dieser Problematik intensiv zuzuwenden. Er gebe zu, dass die Begriffe rund um die „Ressourcen“ (-effizienz, -nutzung, -schonung, etc.) etwas „sperrig“ seien; sie würden allerdings eine zentrale Herausforderung der nächsten Jahre darstellen (Bereitstellung, Kosten, Wiederverwertung, etc.).
Minister Untersteller wies ebenfalls darauf hin, dass die meisten Rohstoffe, die in Baden-Württemberg verarbeitet werden, wirtschaftsstrategische Importgüter seien, deren Preise sich in den letzten Jahren drastisch erhöht hätten. Es müsse eruiert werden, welche Ressourcen für die kommenden Strukturänderungen erforderlich seien, neue Kreisläufe sowie Recyclingstrategien müssten entwickelt und ökonomische Interessen mit ökologischen verbunden werden. All dies seien Chancen für neue Geschäftsfelder.
Der nunmehr „aus der Taufe“ gehobene ThinkTank habe die Aufgabe, an die Forderungen der Ressourceneffizienz zielgerichtet heranzugehen, so der Minister weiter, und das nicht nur auf Baden-Württemberg beschränkt, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene. Es werde eine Vernetzung sowie branchenübergreifende Zusammenarbeit geben. Dies sei auch der Grund gewesen, den ThinkTank am KIT zu platzieren. Das KIT sei eine eigenständige, gut sichtbare Einrichtung in Karlsruhe, und mit Prof. Dr. Thomas Hirth (Vizepräsident für Innovation und Internationales des KIT) als Sprecher sei man industrienah und in enger Kooperation mit den Unternehmen.
Der ThinkTank soll maßgeblich dazu beitragen, Baden-Württemberg stark zu halten, Kosten zu senken und Nachhaltigkeitsstrategien zu entwickeln.
Da Prof. Dr. Thomas Hirth leider erkrankt war, gab in seiner Vertretung Prof. Dr. Jochen Kolb einen kurzen Einblick in die zukünftige Arbeit und Ziele des ThinkTank. Ziele werden sein:
- unabhängiges Vordenken wichtiger Trends und Innovationen,
- Aufzeigen von Trends sowie
- Unterstützung der Politik und Wirtschaft.
Die zu entwickelnden Projekte sollen durch Impulse aus der Industrie initiiert und definiert werden, betreffen kurzfristig oder mittelfristig umsetzbare Themen und führen zur Erprobung von neuen Technologien und Geschäftsmodellen.
Die Leuchtturmprojekte hingegen werden übergeordnete industrielle und gesellschaftliche Bedarfe aufgreifen, strategische Themen mit längerfristigem umwelt- und wirtschaftspolitischem Fokus umfassen, für mehrere Branchen und Unternehmen sowie die Gesellschaft von strategischem Interesse wie auch Projekte mit besonders großem Hebel bei der Verbesserung der Ressourceneffizienz sein. Weitere Einzelheiten können Sie dieser Pressemitteilung entnehmen.
Die operative Leitung des ThinkTank wurde in der zuvor abgehaltenen Beiratssitzung – an der für den LVI Hans-Jochen Banhardt teilnahm – an Dr. Christian Kühne (stv. Leiter des Referats Umwelttechnik, Forschung, Ökologie im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft) übergeben.
Aufgabe des Beirats ist es, die politisch-strategische Ausrichtung und thematische Schwerpunktsetzung des ThinkTank zu beraten und das von der Geschäftsführung vorgeschlagene jährliche Arbeitsprogramm sowie die von der Geschäftsführung vorgeschlagene Budget- und Personalplanung zu verabschieden. Die Mitglieder des Beirats und die Mitglieder des Lenkungskreises sind ständige Gäste im „Strategischen Industriekreis“ des ThinkTank, in dem ein enger Austausch zwischen dem ThinkTank, den Vertretern der Industrie und der Landesministerien sowie weiteren Stakeholdern sichergestellt wird.
Zum Beiratsvorsitzenden gewählt wurde Thomas Mayer (Hauptgeschäftsführer Verband der Chemischen Industrie e.V., LV Baden-Württemberg); für den LVI wirkt Wolfgang Wolf in diesem Gremium mit.